Hausgemachter Apfelstrudel mit Puderzucker

Die Kunst des Strudelteigs

Der Apfelstrudel ist wohl eine der bekanntesten süßen Spezialitäten des deutschsprachigen Raums. Was ihn so besonders macht, ist der hauchdünne Strudelteig, der so dünn ausgerollt wird, dass man eine Zeitung darunter lesen könnte.

Das Geheimnis liegt in der richtigen Technik und vor allem in der Geduld. Mit unserem Rezept gelingt Ihnen ein Apfelstrudel wie aus der österreichischen Konditorei!

Vom Osmanischen Reich nach Wien

Die Geschichte des Apfelstrudels beginnt überraschenderweise im Osmanischen Reich. Die Technik des dünnen Teigausziehens kam über die Balkanhalbinsel nach Österreich-Ungarn und wurde dort perfektioniert.

Das erste schriftliche Rezept stammt aus dem Jahr 1696. In Wien entwickelte sich der Apfelstrudel zur Spezialität der Hofbäckerei und wurde schließlich zum Symbol der österreichischen Küche.

Der perfekte Apfel

Für Apfelstrudel eignen sich säuerliche Apfelsorten wie Boskoop, Jonagold oder Granny Smith am besten. Sie behalten beim Backen ihre Form und werden nicht zu matschig.

Zutaten für 8 Portionen

Für den Strudelteig:

  • 250 g Mehl (Type 405)
  • 1 Ei
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 125 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Prise Salz
  • 60 g Butter zum Bestreichen

Für die Füllung:

  • 1,5 kg säuerliche Äpfel
  • 80 g Zucker
  • 1 TL Zimt
  • 100 g Rosinen
  • 80 g Semmelbrösel
  • 50 g gehackte Mandeln
  • Puderzucker zum Bestäuben

Schritt-für-Schritt Anleitung

1

Strudelteig zubereiten

Mehl, Ei, Öl, Wasser und Salz zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig mindestens 30 Minuten ruhen lassen, damit er elastisch wird. Mit etwas Öl bestreichen, damit er nicht austrocknet.

2

Äpfel vorbereiten

Die Äpfel schälen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Mit Zucker und Zimt mischen. Die Rosinen in warmem Wasser einweichen und anschließend abtropfen lassen.

3

Teig ausziehen

Ein sauberes Küchentuch mit Mehl bestäuben. Den Teig darauf dünn ausrollen und anschließend vorsichtig mit den Händen so dünn wie möglich ausziehen. Der Teig sollte durchscheinend sein.

4

Füllung verteilen

Den Teig mit geschmolzener Butter bestreichen. Semmelbrösel und Mandeln auf einem Drittel des Teigs verteilen, dann die Apfelmischung und Rosinen darauf geben.

5

Strudel rollen

Mit Hilfe des Küchentuchs den Strudel vorsichtig einrollen. Die Enden fest verschließen. Den Strudel auf ein mit Backpaper ausgelegtes Blech legen und mit Butter bestreichen.

6

Backen und servieren

Bei 180°C ca. 45 Minuten backen, bis der Strudel goldbraun ist. Während des Backens mehrmals mit Butter bestreichen. Warm mit Puderzucker bestäubt servieren.

Köstliche Variationen

Topfenstrudel

Ersetzen Sie die Äpfel durch eine Mischung aus Topfen (Quark), Eiern, Zucker und Rosinen für eine cremige Alternative.

Birnenstrudel

Verwenden Sie reife Birnen statt Äpfel und würzen Sie mit etwas Ingwer und Kardamom für einen herbstlichen Geschmack.

Mohnstrudel

Eine süße Mohnfüllung aus gemahlenem Mohn, Milch, Zucker und Rosinen macht den Strudel zu einer besonderen Leckerei.

Expertentipps

Teig ausziehen

Ziehen Sie den Teig mit den Handrücken aus - so reißt er nicht so leicht. Arbeiten Sie von innen nach außen.

Richtige Temperatur

Der Teig lässt sich bei Zimmertemperatur am besten ausziehen. Zu kalter Teig reißt, zu warmer wird klebrig.

Äpfel richtig schneiden

Schneiden Sie die Äpfel nicht zu dünn, sonst werden sie beim Backen matschig. 3-4 mm dicke Scheiben sind optimal.